Sommerkurs 2023

22. Juni 2023 | Allgemein

Von 8. bis 11. Juni 2023 fand der jährliche Basis-Grundkurs Sommer auf der Hohen Wand statt. Mit 54 Teilnehmer:innen war der Kurs sehr gut besucht und es freut uns sehr, so viele motivierte, angehende Bergretter:innen in unseren Reihen zu haben.
Damit die vier Kurstage optimal ausgenutzt werden konnten, starteten die acht Gruppen, nach einer kurzen Begrüßung und der Gruppeneinteilung durch unseren Landesausbildungsleiter Peter Mayerhofer, auch gleich mit dem Kursprogramm.

Um eine bessere Vorstellung vom Kursgeschehen bieten zu können, gibt uns eine Bergretterin in Ausbildung einen Einblick aus Sicht der Teilnehmer:innen in die spannenden und lehrreichen vier Tage:

Es ist Donnerstag gegen 9:30 und unsere, aus unterschiedlichen Ortsstellen gemischte und aus drei Damen und drei Herren bestehende, Gruppe beschnuppert sich das 1. Mal.
Damit wir als Team optimal arbeiten können, stellten wir uns zuerst ausführlich vor und jede/r gab den anderen Teilnehmer:innen Informationen über die eigenen Stärken und Schwächen.
Dann schnappten wir uns auch schon unseren Materialrucksack und wir starteten mit Abseilübungen und dem Aufbau eines Seilgeländers in den ersten Kurstag. Damit alle Teilnehmer:innen die verschiedenen Aufgaben in der Gruppe kennenlernen konnten, tauschten wir mehrmals die Positionen und bei zwei kurzen Szenarien konnten wir auch gleich das Erlernte praxisnah umsetzen. Bevor wir uns hungrig ans Buffet im Gasthof Postl stürzen konnten, folgten noch ein alpinmedizinischer Vortrag und Infos zur Einsatzalarmierung.

Nach einem ausgiebigen Frühstück widmeten wir den Freitagvormittag dem umfangreichen Thema „Flaschenzüge“. Damit wir mehr zum Üben kommen, teilten wir uns in zwei Gruppen auf und jede/r konnte mehrmals das Aufbauen der unterschiedlichen Flaschenzugarten am Einfach- und Doppelseilstrang festigen. Am Nachmittag wiederholten wir im anspruchsvolleren Gelände nochmals das Erlernte vom 1. Tag und danach stiegen wir über einen Klettersteig, bei durchaus schwierigen Bedingungen aufgrund eines einsetzenden Regengusses, wieder auf die Hohe Wand auf.
An diesem Tag bedeutete das Abendessen jedoch nicht zugleich das Ende des Kurstages. Es stand noch eine Nachtübung am Programm. Im Licht der Stirnlampen mussten wir uns zu einer abgestürzten Person abseilen, diese vor dem Absturz sichern und mithilfe eines Seilgeländers bergen. Auch wenn die Stirnlampen heutzutage schon ein richtig gutes Licht liefern, ist das Arbeiten in der Dunkelheit dennoch nicht zu unterschätzen. Gefahren sind schlechter zu erkennen und das Seilhandling und die Organisation am Klettergurt muss sitzen. Unter der Führung unseres Einsatzleiters konnten wir die Aufgabe jedoch gut meistern und wir ließen den Abend bei einem kühlen Getränk unter dem Sternenhimmel ausklingen.

Die Nacht war eher kurz, dennoch standen wir am Samstagmorgen um 8:30, Kaffee sei Dank, munter vor unseren Gerätschaften. Nachdem wir uns in den vergangenen zwei Tagen intensiv mit der Seiltechnik beschäftigt hatten, kam an diesem Tag erstmals die Gebirgstrage zusätzlich ins Spiel. Egal ob bergauf oder bergab, Wanderweg oder unwegsames Gelände, dank unserer Lehrwarte schafften wir es, uns mit der Trage überall zu bewegen und unseren „Patienten“ (unsere Rucksäcke) sicher ins Tal zu bringen.
Als Abschluss des anstrengenden Tages durften wir uns sitzend bei einem Eiskaffee mit den Themen Funk und Einsatzablauf beschäftigen.

Am letzten Kurstag stieg unsere Nervosität ein wenig an, denn die Einsatzübung stand am Programm. Bei dieser Übung mussten wir das Erlernte in die Praxis umsetzen und statt den Rucksäcken lag diesmal eine Person in der Trage. Unser Voraustrupp konnte die verletzte Person rasch auffinden und dank der guten Zusammenarbeit unserer Gruppe konnten wir auch den schwierigen Abtransport über eine steile Klettersteiganlage sehr gut meistern. Bei der Übergabe des Verletzten an den Rettungsdienst war allen die Erleichterung anzusehen und wir konnten unseren Lehrwarten auch schon entlocken, dass alle Teilnehmer:innen unserer Gruppe den Kurs bestanden haben.
Im abschließenden Feedbackgespräch wurden unsere Stärken und Verbesserungspotentiale besprochen, damit wir an diesen bis zum nächsten Kurs im kommenden Winter noch zielgerecht arbeiten können.

Fotos: © ÖBRD

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